Das Unaussprechliche

Ein Film-Projekt von Wolfgang Bergmann und Vera Yakovenko
11 Min., Teaser

Heute kämpfen und sterben täglich ukrainische Soldaten für die Freiheit ihres Landes. Sie verteidigen die Unabhängigkeit der Ukraine, die von Russland mit seinen aggressiven Angriffen bedroht wird. Es ist eine Schande, dass so viele von ihnen ihr Leben verloren haben, sowohl Soldaten als auch Zivilisten. Andere wurden Opfer schwerer Kriegsverbrechen durch die russischen Aggressoren.

Schon kurz nach dem Einmarsch im Februar 2022 tauchten Berichte über schwere Kriegsverbrechen auf, darunter sexuelle Gewalt durch die russischen Besatzer.

Als sich die Berichte häuften und niemand genau hinschaute was dort passierte, haben wir im April 22 beschlossen, selbst zu recherchieren. Durch Zufall habe ich die nach Deutschland geflüchtete Filmemacherin Vera Yakovenko kennengelernt, mit der ich am Filmprojekt von Anfang bis Ende zusammenarbeitete. Im Juli drehten wir mit einem lokalen Team 4 Tage, nach vielen Wochen Recherche, denn es war extrem schwierig, Betroffene zu finden, die bereit waren, zu sprechen. Hier unterstützte uns Nataliia Shchuka aus Kiew, die unermüdlich versuchte, Betroffene zum Sprechen zu ermutigen und die auch die Interviews führte.

Zur Sicherheit der Überlebenden und um eine erneute Traumatisierung zu vermeiden, haben wir die Interviews mit ihnen von der ukrainischen Schauspielerin Natalia Yaroshenko nachspielen lassen. Ergänzt wurden die Filmaufnahmen durch Interviews mit Psychologen, die Erfahrung mit einer Vielzahl Betroffener hatten und uns bei der Analyse der Situation halfen. Dies waren die Psychologin Alexandra Kvitko, Aljona Krivulyak von der Hilfsorganisation „La Strada“ und die Friedensnobelpreisträgerin Oleksandra Matviichuk. Hier noch einmal großen Dank für alle Unterstützerinnen.

Wir wissen nicht genau, warum unser Filmvorschlag von 8 Redaktionen abgelehnt wurde. Mit einem Redakteur habe ich sprechen können. Er vermisste die „andere Seite“, er meinte russische Stimmen im Film. Aber das wollten wir nicht, weil das dem Schmerz der Opfer nicht angemessen wäre. Das Material sollte schockieren und vor Augen führen, was eine Besetzungsmacht Russland tut.

Heute wird in Deutschland mit zunehmender Lautstärke gefordert, dass die Ukraine die Waffen niederlegen und sich mit Russland verständigen soll. Dies wäre nicht nur ein Zwangsfrieden zugunsten Russlands, sondern auch ein Todesurteil für die über eine Million Ukrainer in den besetzten Gebieten.

Deshalb stellen wir den kurzen, selbstfinanzierten Teaser frei zugänglich ins Netz. Niemand soll sagen können, wir hätten nicht gewusst, wie schlimm die russischen Soldaten mit Frauen und Kindern umgehen. Die russischen Aggressoren setzen Vergewaltigung als Waffe im hybriden Krieg ein.

Die Dreharbeiten betrafen die erste Phase des Krieges in Bucha und Irpin. Man kann nur erahnen, wie viele ähnliche Kriegsverbrechen vom russischen Militär zwischenzeitlich begangen wurden und werden. Mit der Veröffentlichung dieses Videos hoffen wir dazu beizutragen, dass sexuelle Gewalt sichtbar und hoffentlich bestraft wird.

Veröffentlicht am Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine, am 24.8.2024