Eine Israelin lebt in Berlin, ein Palästinenser in München, beide mit deutschem Pass. Sie ist die Tochter deutsch-jüdischer Flüchtlinge, er der Sohn palästinensischer Flüchtlinge. Ihre Biographien stehen für die tragische Verflechtung deutscher, jüdischer und palästinensischer Geschichte.
Erstmals unternimmt ein deutscher Film den Versuch, die Verstrickungen deutscher Geschichte mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt aufzuarbeiten. Die unbewältigte Vergangenheit wirft Schatten auf mögliche Lösungen in der Zukunft.
Der Film versucht, neue Fragen zu stellen, verdrängte Zusammenhänge sichtbar zu machen: Trägt der Nationalsozialismus eine Mitschuld an der Heimat- und Staatenlosigkeit der Palästinenser? Tragen wir Deutschen eine besondere Verantwortung im israelisch-palästinensischen Konflikt?
Entspringt die Brutalität der Auseinandersetzungen im Nahostkonflikt einer fehlgeleiteten Rache an den deutschen Tätern? Bilder einer unbewältigten Vergangenheit mischen sich mit einer unbegreiflichen Gegenwart.
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FBW: Prädikat „besonders wertvoll
Preis der deutschen Filmkritik 1985
Duisburger Filmwoche; Münchner Filmfestspiele; Haifa Filmfestival; Filmfestival Rotterdam; Cinema du reel, Paris; Jewish Film Festival San Francisco und Berkeley, Flaherty Seminar.
„Wir sind sehr beeindruckt von dem Film. Wir haben viele Filme zum Thema Israel und Palästina gesehen und meinen, dass SCHATTEN DER ZUKUNFT einer der unparteiischsten und intelligentesten Annährungen an dieses wichtige und aufwühlende Thema ist.“ (Jewish Filmfestival San Francisco)
„‚·Ohne Auschwitz kein Israel. Ohne Auschwitz auch keine Vertreibung der Palästinenser‘? Die Antwort auf diese wahrhaft nicht einfache Frage suchte W.B. mit seinem Dokumentarfilm, indem er eine israelische Emigrantin und einen arabischen Emigranten aus Deutschland eine gemeinsame Reise in die Geschichte ihrer Völker ermöglichte.“ FR,27.1 1 .85
„Die historische Linie vom Holocaust zur Vertreibung der Palästinenser ist nur ein Teil der jüdisch-arabischen Tragödie, doch Bergmanns Film vermag es, ohne Harmoniebeschwörungen, Verständnis zu wecken für beide Seiten. Jetzt muss der Zuschauer sehen, wie er mit den unbequemen Fragen und widersprüchlichen Bildern zurechtkommt.“ Hannoversche Allgemeine Zeitung,29 .1 1.85
„Bergmann verurteilt nicht, sondern zeigt die schreckliche Verstrickung beider Seiten, die Tragik des Konflikts, an der die Deutschen, wie er erinnert, ein gerüttelt Maß Schuld tragen. Ein mutiger, eindringlicher und erhellender Film.“ Kölner Stadtanzeiger,29. 1 1 .85
„Die Kontinuität, die Bergmann sieht, ist eine Kontinuität der Zerrissenheit, des Leids, der Heimatlosigkeit. Mit seiner Sprache, seinen Bildern zeigt er Menschen, die von den Folgen der Geschichte schwer gezeichnet sind. Bergmann macht es sich längst nicht so bequem, wie manche seiner Kritiker ihm unterstellen. Sein Film strengt an (obwohl ein ruhiger Ton herrscht) , weil er sich keiner Denkklischees bedient, weil er sich kein Urteil anmaßt, sondern offenlässt und kontrastiert, an uns die Fragen weitergibt – nicht an uns als Zuschauer, sondern an uns als Deutsche.“ epd, Kirche und Rundfunk, 7.12.85
„Drei Seiten eines Dreiecks – Israelis, Palästinenser u11d Deutsche – werden in diesem ehrlichen, persönlichen und ungewöhnlichen Film zusammengebracht. ‚Jüdisches Filmfestival San Francisco. 8.86
„Der westdeutsche Filmmacher W.B. hat einen sehr pers8nlichen Film gemacht, der eine Suche nach einem intelligenten Standpunkt für die Gründe und Wirkungen des Israel-Palästina Konflikts ist.“ Bay Guardian San Francisco. 30.7.86
„Es gibt viele Gründe Wolfgang Bergmanns Film zu mögen und zu respektieren, vor allem, aber weil er die Tragödie des seit 40 Jahren andauernden Krieges berührte.“ Variety,30.7.85