Ein Dokumentarfilm von Nina Toussaint und Massimo Iannetta, Laufzeit 82 Minuten
Eine filmische Annäherung an das dunkelste Kapitel der DDR-Geschichte: Die Maßnahmen der Stasi zur vollständigen Zerstörung von Oppositionellen. Drehort ist das zentrale Gefängnis Hohenschönhausen in Berlin. Überlebende Zeitzeugen und Zitate von Jürgen Fuchs rekonstruieren die Topografie des Terrors.
“Es hat immer welche gegeben, die sagen, mit Gewalt sind Menschen nicht zu ändern. Aber sie sagen: Dass Menschen mit Gewalt nicht zu ändern sind, ist nicht gesagt, denn wir beherrschen unser Handwerk und haben viel Zeit.” Jürgen Fuchs
Das zentrale Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen in der ehemaligen DDR war keine gewöhnliche Strafanstalt. Das Gebäude, das auf keinem Ost-Berliner Stadtplan verzeichnet war, und das heute noch die Spuren jüngster deutscher Geschichte zeigt – die Nazi-Diktatur, die sowjetische Besatzung und die kommunistische Diktatur – hat die unheimliche Eigenart, genauso viele Vernehmungsräume wie Haftzellen zu besitzen.
Seine Topologie und Gestaltung verraten seine wahre Bestimmung: ein gewaltiger Überwachungsapparat, eine Maschinerie der Kontrolle, ein Labor der Verhörtechniken, der systematischen seelischen Zerstörung. Hohenschönhausen ist das Symbol des repressiven Systems der ehemaligen DDR: Ein Ort an dem einige der übelsten Methoden der “Operativen Zersetzung” exekutiert wurden. Mit dem Ziel, jeden nach Freiheit strebenden Geist planmäßig zu vernichten.
Zu den ‚Vorgängen’ und ‚Maßnahmen’ der Stasi gehörte auch die Verhaftung. Manchmal einfach nur zur Einschüchterung eingesetzt, konnte sie auch mit einer ‚Vernehmung’ enden und schwere Konsequenzen nach sich ziehen: endlose Untersuchungshaft, Scheinprozess, schwere Strafe, fast unmögliche soziale und berufliche Wiedereingliederung, Repressalien gegen nahe stehende Personen, Aberkennung der Staatsbürgerschaft und Abschiebung, Anstiftung zum Selbstmord, sprich vertuschter Mord.
Ein Film in Form eines Rundgangs durch das ehemalige Untersuchungsgefängnis der Stasi, wo sich die Geschichten dreier Zeitzeugen überschneiden und mit der Topologie des Terrors und der Abwesenheit der Täter konfrontiert werden…
Buch und Regie | Nina Toussaint/Massimo Iannetta |
Mitwirkende | Sigrid Paul und Hartmut Richter |
Kamera | Rémon Fromont |
Kameraassistent | Pukyo Ruiz de Somocurcio |
Ton | Paul Oberle |
Olivier Vanderaa | |
Regieassistent | Jean-Baptiste Filleau |
Aufnahmeleitung | Anya Grünwald |
Licht | Hans Kötter |
Bühne | Peter Wilhelm |
Praktikanten | Richard Oehmig |
Marcus Reinhardt | |
Bildschnitt | Sandrine Deegen |
Tonschnitt | Pia Dumont |
Schnittassistenz | Frédérique Delmeiren |
Gaælle Bedez | |
Deborah Venaroche | |
Sprachaufnahmen | Bruno Diliberto |
Geräusche | Bruno Langiano |
Mischung | Michel Goossens |
Produzenten | Martine Barbé, Belgien |
Wolfgang Bergmann, Deutschland | |
Produktionsassistenten | Massimo Iannetta, Julie Delecocq |
Oswald Behrends (Lichtfilm) | |
Christiane Stefanski ( RTBF Liège) | |
Koproduzenten | Kathleen de Béthune, CBA |
Redaktion | Michael Fincke, NDR |
Ulle Schröder, ARTE | |
Ulle Schröder, ARTE |
Weltvertrieb:
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