Ein Dokumentarfilm von Irene Langemann
Laufzeit 60 Minuten
Die Kreisstadt Goldap liegt im äußersten Nordosten Polens, direkt an der Grenze zur Enklave Kaliningrad. Wegen seiner Abgeschiedenheit nennt man es das “Sibirien Polens”. Der Film untersucht, wie sich der Beitritt Polens zur EU auf die dort lebenden Menschen ausgewirkt hat.
Im Nordosten von Masuren, direkt an der Außengrenze der Europäischen Union zur russischen Enklave Kaliningrad, liegt der Kreis Goldap. Wegen seiner Abgeschiedenheit und der extremen Wintertemperaturen wird er im Volksmund polska Syberia – das Sibirien Polens genannt. Etwa 20 000 Menschen leben hier. Die Sorgen der meisten kreisen um eins – die Arbeit. Denn nach der Schließung der landwirtschaftlichen Genossenschaften stieg die Arbeitslosigkeit in der Region auf über 50%. Um das Problem zu bekämpfen, unterstützt die Stadtverwaltung Landwirtschaft und Tourismus und den Ausbau des Grenzübergangs. Auch eine Sonderwirt-schaftszone zum Ankurbeln der Industrie wurde ins Leben gerufen. Trotzdem bleibt die finanzielle Situation für die Menschen in Goldap desolat, viele versuchen ihr Glück im Ausland. Diejenigen die bleiben, verbinden seit dem EU-Beitritt Polens ihre Hoffnungen mit Europa. Über die ersten Subventionen freuen sich die zuvor skeptischen Landwirte. Der mit EU-Mitteln ausgebaute Grenzübergang soll neue Arbeits-plätze schaffen. Ein ehemaliges Armeegelände wird mit europäischen Geldern zu einem Sportzentrum umgebaut. Obwohl man sich in Goldap – vor allem im Winter – wie am Ende der Welt fühlt, ist auch diese Region in Europa ange- kommen.
Der Film zeigt den Alltag der Menschen in Goldap, entführt in traumhafte Winterlandschaften, erzählt über die Veränderungen seit dem EU-Beitritt Polens.