Im Jahr 2020 gingen hunderttausende Weißrussen auf die Straße, um gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen in ihrem Land zu protestieren. Das brutale Vorgehen des Lukaschenko-Regimes gegen die Demonstranten führte zu landesweiten Verhaftungen und einem international fast unbemerkten Abtauchen Weißrusslands. Der Film „Blackbox Belarus“ von Irene Langemann begibt sich auf eine Reise in diese verschlossene „Blackbox“, um die aktuelle Situation der belarussischen Bevölkerung zu beleuchten.
Die Geschichte folgt den im Exil lebenden Protagonisten aus Köln und Warschau, die bereits in ihrem ARD-Film Belarus – Der kurze Traum von Freiheit zu sehen waren. Der Film stellt zentrale Fragen: Wie geht es den Menschen in Weißrussland? Was ist mit den politischen Häftlingen? Welche Zukunft hat das Land? Welche Rolle spielt die Opposition? Im Mittelpunkt stehen die persönlichen Geschichten von Exil-Belarussen, die über ihr Leben im Ausland berichten, und jenen, die in Belarus geblieben sind, ohne direkten Kontakt zu den politischen Gefangenen oder deren Familien zu haben.
Die Erzählung führt zu wichtigen Akteuren der belarussischen Diaspora wie Pawel Latuschka, einem Oppositionspolitiker in Warschau, und Natalia und Mikhail Maksimov in Köln. Neu im Film ist Darya Chultsova, die zwei Jahre im Frauengefängnis Okrestina verbracht hat, wo auch Maria Kolesnikova inhaftiert ist. Sie zeichnen das Bild eines Landes, das von Angst und Depression geprägt ist. Die wenigen Verwandten, die noch in Weißrussland leben, trauen sich aus Angst vor Repressionen kaum, Kontakt untereinander und zu Verwandten im Ausland zu halten. Die politische Lage spitzt sich weiter zu: Für Januar 2025 plant Lukaschenko vorgezogene Präsidentschaftswahlen, unterstützt durch die russische Militärpräsenz. Doch diese Wahlen sind von vornherein eine Farce.