GB Zelt Diener

Die Königin von Baghdad

GB Zelt Diener

Ein Filmvorschlag von Hans Hausmann, Wolfgang Bergmann und Alexander Hogh.

Das außergewöhnliche Leben der Gertrude Bell – oder:
Wie der Nahe Osten zu dem wurde, was er heute ist.

Vor hundert Jahren zerstückelten Briten und Franzosten den Nahen- und Mittleren Osten. Mit fatalen Folgen, wie sich heute erweist. Die Ländergrenzen, der Aufstieg Saddam Husseins, die Golfkriege…..

 

gertrude bell 3er

All dies ist das Vermächtnis einer von Winston Churchill 1921 in Kairo anberaumten Konferenz. In einem grandiosen Schacher um Land und Einfluss brachen er und seine Mitstreiter aus dem Nahen- und Mittleren Osten neue Länder heraus. Die Grenzziehungen sind teilweise so fatal, dass die dadurch entstandenen Konflikte unsere Welt bis zum heutigen Tag prägen. Sei es der Bürgerkrieg in Syrien, die aktuelle Situation im Irak oder der Konflikt im Gazastreifen. Eine Frau war von Anfang an in all diese Entscheidungen involviert: Gertrude Bell. 1868 in Newcastle, England geboren, studiert sie als eine der ersten Frauen in Oxford. Sie spricht fünf Sprachen perfekt, darunter Arabisch. Sie ist Spionin und Abenteurerin. Archäologie ist ihre Leidenschaft. Sie erkundet die unerforschte arabische Wüste und hilft mit, den Nahen Osten nach dem Ersten Weltkrieg neu zu formen. Sie hat die Grenzen des Iraks gezogen, hat geholfen, seinen ersten König zu inthronisieren und gründete das Archäologische Museum in Bagdad, das während der amerikanischen Invasion 2003 von US-Truppen geplündert wurde. Sie hat für die irakische Selbstverwaltung gekämpft und offen die britische Kolonialpolitik kritisiert.
So begabt sie in der Politik ist, so unglücklich ist sie in der Liebe. Ihr Leben endet in einer Tragödie. Die Umstände ihres Todes mit 58 Jahren, durch eine Überdosis Schlaftabletten, bleibt ein Mysterium. Doch ihre Liebe zu Arabien ist tief und erfüllt. Mehr als 30 Jahre opfert sie Gesundheit und Leben dafür. Fast naiv mutet ihr Engagement für dieses Land und seine Menschen an, während den machtorientierten Politikern nur das Interesse an seinen Schätzen, nämlich am Öl, im Vordergrund steht, damals wie heute.

Werner Herzog malte in seinem Film „Königin der Wüste“ das Melodram von Gertrude Bell aus. Ihre politische Bedeutung, ihr Wissensdrang und eine kritische Betrachtung ihres Lebens fehlt in dem Spielfilm. Unser Film könnte genau diese weißen Flecken füllen und so beide Filme zu einem großen Unterhaltungs- und Erlebnisabend machen.