Bazar der Geschlechter
Nach der Premiere auf dem GoEast Festival in Wiesbaden wird der neue Film von Katja Schupp und Hartmut Seifert 2-mal auf dem Münchner DOK.fest vorgeführt. Mo 09.05. 16:00 City 3 Di 10.05. 19:00 City 3 Katja Schupp…
Dokumentarfilm von Sudabeh Mortezai Eine Koproduktion mit Freibeuterfilm, Wien
Der Film ist eine schonungslose, überraschende und bisweilen komische Bestandsaufnahme der islamischen Sexual- und Geschlechterpolitik. Über persönliche Geschichten im heutigen Iran eröffnet der Film einen Einblick in die Institution der Zeit-Ehe, auch Lust-Ehe genannt, eine schiitische Praxis, bei der ein Mann und eine Frau eine vor Gott und dem Gesetz anerkannte Ehe eingehen können, die von einer Stunde bis 99 Jahre dauern kann. Der Prophet Mohammad empfahl die Zeit-Ehe Pilgern, Kriegern und Handelsreisenden, damit sie ihre sexuellen Bedürfnisse in einem islamisch sanktionierten Rahmen befriedigen konnten. Im heutigen Iran wird sie als semi-legale Form von Prostitution praktiziert, aber auch vermehrt von Paaren als Schlupfloch im System genützt, um unbehelligt von islamischen Sittenwächtern eine Beziehung zu leben. Die Zeit-Ehe ist ein Symptom, das die größere Dynamik der Geschlechterbeziehungen freilegt.